La Casa – Never Again!

DEUTSCH UNTEN
AJZ Kita/La Casa was established as a left-wing social centre in Hellersdorf, just down the road from U Louis-Lewin-Str on the U5. It’s the only political house project in Hellersdorf.
While it’s important to note that the house is officially a youth project, it’s home to many older members in their 30s and 40s, and they wield the majority of political power inside their house. It is also not officially only a living project, although in practice members with the most power are also long-term residents.
It’s perhaps not unusual for a Berlin house project to develop a hierarchy based on duration of stay, but La Casa is special for the degree to which this hierarchy is set in stone – the founders of the house remain powerful and ensure that their veto power is used to maintain a staunchly pro-Israel anti-migrant environment, in the face of a changing district that is now over 20% non-German.
Bullying tactics and in-groups ensure a lack of diverse political opinion. This has resulted in a complete collapse in collective decision-making, where there is a climate of fear and burnout resulting in a lack of willingness to speak out.
Palestinians are driven away by toxic rhetoric over their homeland, since any expression of their culture or needs is linked with the Third Reich and Hamas by privileged house members. This comes at a time of deep institutional anti-Arab racism in this country, and particularly, anti-Arab police and far-right violence in Berlin. This is perpetuated at La Casa as Palestinian performers are physically assaulted on stage.
La Casa has a culture of awareness failures. Concerns of sexism, queerphobia, and transphobia are immediately dismissed when they are raised, with victims being described as trauma-dumping hysterics.
Slurs and violence aimed at women are acceptable as long as the men perpetuating it are „good anti-fascists“. All the time new work is being planned, but without any attempts to improve or learn from the failures of the past and provide a safe, healthy environment. Nearly all Hausverbots (or bans from the bar) are given to people (especially FLINTA) who object to the unhealthy culture.
As projects fail, and the house grows more distant from functional political movements, the goals have been lowered to simply continuing the house’s existence as „the only political house project in Marzahn-Hellersdorf“. This means maintaining a hierarchical power structure where older members remain unchallenged and newer members who seek change are burnt out and forced to leave.
This post is being written because its authors reject the idea that liberal reformism is possible or productive in this environment.
La Casa, Never Again.
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Das AJZ Kita/La Casa ist als linkes Kulturzentrum in Hellersdorf entstanden, direkt die Straße runter von der U5 Station Louis-Lewin-Straße. Es ist das einzige politische Hausprojekt in Hellersdorf.
Es ist wichtig zu erwähnen, dass es sich beim Haus zwar offiziell um ein Jugendprojekt handelt, dort aber auch viele ältere Leute in ihren 30ern und 40ern leben. Diese Leute bilden bei politischen Entscheidungen in der Regel die Mehrheit. Es ist auch nicht bloß ein Wohnprojekt, in der Praxis haben die Leute, die schon am längsten dort leben aber am meisten zu sagen.
Es ist für ein Berliner Hausprojekt vielleicht nicht ungewöhnlich, dass sich auf der Grundlage unterschiedlicher langer Zeit, die Menschen dort verbringen gewisse Hierarchien ausbilden, in La Casa sind diese Hierarchien aber wie in Stein gemeißelt – Die Gründer*innen des Hauses haben nach wie vor am meisten zu sagen und sichern durch ihr Veto-Recht die Beibehaltung einer strikten pro-israelischen und anti-migrantischen Position. Anders als das Hausprojekt hat sich das Viertel drum herum verändert und ist inzwischen zu über 20% migrantisch geprägt.
Eine Diversität politischer Positionen wird auch durch Mobbing und in-group Dynamiken verhindert. Das hat inzwischen zu einem kompletten Zusammenbruch des kollektiven Entscheidungsfindungsprozess geführt. Es herrscht ein Klima der Angst, Leute erleben Burnout und viele Menschen trauen sich nicht mehr sich zu äußern.
Palästinenser*innen werden durch eine toxische Rhetorik über ihr Land verdrängt. Jeder Ausdruck ihrer Kultur oder spezifischer Bedürfnisse wird mit dem Dritten Reich oder der Hamas in Verbindung gebracht. Das ganze spielt zusammen mit einem in Deutschland allgemein herrschendem tief verankerten institutionellen Rassismus gegen Araber*innen, der sich besonders auch in rechter Gewalt und Polizeigewalt niederschlägt. Auch La Casa wirkt daran mit, wenn etwa palästinenische Künstler*innen live auf der Bühne physisch angegriffen werden.
La Casa hat eine Kultur der scheiternden Awareness. Probleme von Sexismus, Queerfeindlichkeit und Transphobie werden sobald sie aufgebracht werden, weggewischt und Betroffene werden als trauma-dumping Hysteriker*innen hingestellt.
Beschimpfungen und Gewalt gegen Frauen werden toleriert, so lange die Männer, von denen sie ausgehen „gute Antifaschisten“ sind. Ständig werden neue Projekte geplant ohne dass Fehler ausgewertet werden oder aus ihnen gelernt wird. Es gibt keine Bemühungen um ein sicheres und für alle angenehmes Klima. Fast alle Hausverbote (oder Barverbote) werden gegen Leute erteilt, die sich gegen diese toxische Kultur aussprechen, besonders gegen FLINTA.
Während Projekte scheitern und das Haus sich immer weiter von einer aktiven politischen Bewegung entfernt, werden die Ziele niedriger gesteckt. Es geht jetzt nur noch darum, die Fortexistenz des „einzigen politischen Hausprojekts in Marzahn-Hellersdorf“ zu sichern. Das heißt alte Machtstrukturen beizubehalten, ältere Mitglieder niemals infrage zu stellen und neuere Mitglieder, die nach Veränderungen streben ins Burnout und zum Verlassen zu treiben.
Dieser Post wurde geschrieben, weil seine Autorin die Idee ablehnt das hier Reformen möglich sind oder produktiv diskutiert werden könnten.
La Casa, Nie wieder!